Der unvernünftige Handel

Der Kaufmann müsste eigentlich Verkaufsmann heißen. Er lebt davon, dass er das, was er einkauft, selbst teurer weiterverkaufen kann. Das ist seine Gewinnspanne. Jesus erzählte einmal von einem Kaufmann, der sich ziemlich unvernünftig zu verhalten scheint. Er handelt mit Schmuck. Auf dem Markt findet er eine sehr wertvolle Perle. Er will sie unbedingt haben. Also verkauft er alles, was er hat, um mit dem Erlös diese Perle erwerben zu können. Ziemlich riskant, denn nun hängt sein ganzes Geschäft einzig und allein an dieser einen Perle.

Wollte Jesus mit diesem Gleichnis eine Lektion in Betriebswirtschaft erteilen? Sicherlich nicht. Mit dieser anschaulichen Geschichte wollte er etwas verdeutlichen, was die Menschen sonst nicht verstanden hätten. Es ist bis heute nicht ganz leicht zu verstehen. Mit dem Kaufmann meint er sich selbst, die Perle steht für die Menschen. Auch was Jesus tat, war eigentlich unvernünftig. Er, der doch Gott ist, kam als Mensch auf die Erde, und er kaufte uns von unserer Schuld frei mit allem, was er hatte. Er gab am Kreuz sein Leben hin für die, die dafür nie selbst hätten bezahlen können. So gesehen sind wir Menschen sein Erlös – er wollte uns nicht ins Verderben laufen lassen. Dem Kauf der Perle stand nichts im Wege. Die Menschen sind dagegen durch die Erlös-ung nicht automatisch gerettet, auch nicht durch die Zugehörigkeit zu einer Kirche, durch eine Taufe oder irgendeine religiöse Übung. Wir müssen die Befreiung bewusst wollen, darauf kommt es an. „So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ (Johannes, 1, 12). Möchtest Du zu denen gehören, die von Jesus freigekauft worden sind? Das Gleichnis von der Perle steht übrigens in Matthäus 13, 45–46.